Max Erbacher 8
Den Schlusspunkt seines Streifzug bildet eine Aktion Erbachers, für die er die gesamte Zeit einen Stapel Handtücher in seinem Rucksack hatte: Er wäscht seinen Begleitern die Füße. Das flache Wasserbecken auf dem Heiner-Metzger-Platz und die Sitzblöcke am Rand bieten sich dazu geradezu an.
Als er fertig ist, verteilt er die übrigen Wasserbomben an Menschen, die sich gerade auf dem Heiner-Metzger-Platz aufhalten.
"Als die Hitze sich langsam zu lösen beginnt, findet sich die Gruppe plötzlich am Brunnen auf dem Heiner-Metzger-Platz wieder. Erbacher platziert Spaziergänger auf die Steine, zieht weiße Tücher hervor und beginnt, jedem Sitzenden die Füße zu waschen. Ein archaischer Akt der Respektbezeugung an einem alltäglichen Tag irgendwo in Deutschland - nein, nirgendwo anders als in Neu-Ulm, wo die Kinder im Wasser springen, während sich der Abend anpirscht. Die Gondeln mögen noch immer in Venedig sein, aber selten war man so sehr in Neu-Ulm."
(Lena Grundhuber: Schauen in Schrittgeschwindigkeit; SüdwestPresse, 16.7.2019)